
Game Slam am 30. Oktober auf Twitch: Das sind die Themen
Games/Bavaria veranstaltet im Rahmen des bayernweiten GamesFestivals einen Science Slam am 30. Oktober ab 17:00 Uhr. Bayerische Forschende präsentieren ihre Arbeit rund um Game Studies in diesem Science Slam-Format: kurz, knackig, wissenschaftlich fundiert. Das Event findet online auf Twitch statt. Lest hier mehr über die Slams.
Auf insgesamt sechs Slams könnt ihr euch am Samstagabend freuen. Die Slammenden kommen aus ganz Bayern und forschen zu den unterschiedlichsten Themen. Alle haben jeweils 10 Minuten Zeit, um euch mit ihren Inhalten zu begeistern. Am Ende habt ihr die Möglichkeit, über den Twitch-Chat Fragen zu stellen.
Nora Beyer: Endlich Leute überfahren! (Moral & Ethik in Spielen)
Nora ist freiberufliche Journalistin, vor allem über Spiele & Spielekultur u.a. für DER SPIEGEL Netzwelt, Der Tagesspiegel, GAIN Magazin und GameStar. Wenn sie nicht gerade über Spiele schreibt, schreibt sie über was anderes und manchmal auch Romane. Und wenn sie auch das nicht macht, dann ist sie meistens mit ihrem Fahrrad und Zelt in der Weltgeschichte unterwegs oder gibt als Bike Guide Mountainbike-Fahrtechnikkurse.
In ihrem Slam geht es um das Böse (in Spielen), Leute überfahren, Elfenbeintürme und darum, warum Spiele uns oft nicht erlauben, so richtig wirklich böse zu spielen.
Felix Raczkowski: Elefant im Raum. Legitimation und Leerstellen in der Spielkultur
Felix Raczkowski ist Medienwissenschaftler und arbeitet am Lehrstuhl für Digitale und Audiovisuelle Medien an der Fachgruppe Medienwissenschaft der Universität Bayreuth. Er beschäftigt sich in seiner Forschung und der Lehre an der Uni mit Theorie und Geschichte digitaler Medien, wobei er sich hier besonders für digitale Spiele interessiert. Außerderm forscht er zu Theorien des Spiels und zu Fakes in Digitalen Kulturen.
Im Slam geht es heute darum, einen großen Bogen um die letzten 20 Jahre Spielkultur und Spielforschung in Deutschland zu spannen und zu schauen, wie wir eigentlich dorthin gekommen sind, wo wir heute sind und was dabei vielleicht auf der Strecke geblieben ist.
Nathalie Galla: Queer to stay – not all Gamers are middle-aged straight white men
A green-haired extrovert studying Games @ TUM who won’t shy away from talking about the important things already. As in, can you imagine how it is to enter an industry knowing that you’re going to be the minority in every meeting? How the constant news of harassment make you want to reconsider? Well, instead of giving up, I started delving into the work of diversity & inclusion activists and aim to introduce more people to their world.
Eduardo Esqueche: LNG+1 – Serious Games in VR und als RPGs für die Unterstützung des Fremdsprachunterrichts an Schulen
Ein Serious Game als Action-RPG und in VR für den Sprachunterricht an Schulen – geht das? Wie kann man dieses Spiel so designen, dass es von digital erfahrenen und neuen Lehrkräften effektiv und nutzerfreundlich verwendet wird? Eduardo, M.A. in Computerspielwissenschaften an der Uni Bayreuth, präsentiert die Befunde seiner Masterarbeit und sein Prototyp-Spiel im GDD-Format!
Peter Podrez: Von der Forschung in die Lehre in die Praxis – Zur Museumsausstellung Who Am I. Want To Be – Avatare in Computerspielen
Dr. Peter Podrez ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Theater- und Medienwissenschaft der FAU Erlangen-Nürnberg. Sein aktuelles Forschungsprojekt beschäftigt sich mit analogen und digitalen Spielfiguren. Dabei untersucht er unter anderem auch Identitätskategorien, die durch solche Figuren repräsentiert werden. Das Wissen darüber möchte er auch in den öffentlichen Raum bringen.
Aktuell konzipiert er mit Studierenden die Sonderausstellung “Who Am I. Want To Be – Avatare in Computerspielen” im Museum für Kommunikation Nürnberg. Darin geht es unter anderem um Avatare und Geschlecht, soziale Klassen, Monster und Avatargestaltungsmöglichkeiten. Der Slam stellt das Projekt mit seinen Ausstellungsstücken vor.
Robin Hädicke: Spazierengehen in virtuellen Welten
Robin Hädicke ist Interaction-Designer (M.A.) und Kulturwissenschaftler (Dipl.-Kult.). Er arbeitet, lehrt und forscht rund um die ästhetischen Praxis des Spielens mit Computern an der Universität Bayreuth und betreut dort als Agile-Coach das Game Innovation Lab. Als Mitglied von machina eX und als freiberuflicher Game-Designer erfindet und entwickelt er seit 2010 interaktive Spiel- und Erfahrungsräume im Grenzbereich von Theater, Museum und Computerspiel. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt ist die Wahrnehmung und Erfahrung von Natur in Videospielen.
Das Spazierengehen ist eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit. Es befreit den alltäglichen Blick des stets beschäftigten und sich vorwärts bewegenden Menschen von seiner Fokussierung auf ein Ziel. Diese im Gehen gewonnene Freiheit des Blicks verändert die Wahrnehmung des Weges und der Dinge an seinen Rändern. Doch wie steht diese erweiterte Wahrnehmung während des Spaziergangs in virtuellen Spielwelten, welche in ihrem Design primär auf Ziele orientiert sind und in vielen Fällen das Joggen als langsamste Gangart vorsehen?
Warum einen Science Slam zu Game Studies?
Wir möchten zeigen, was an bayerischen Unis rund um Games gedacht und geforscht wird. Warum? Weil viele gar nicht wissen, dass es Forschung zu Games gibt und dass da auch in Bayern was passiert! Und weil wir der Überzeugung sind, dass theoretisches und abstraktes Wissen über ein Medium das eigene praktische Schaffen verbessern kann. Alle, die Games entwickeln, sollten zumindest ein bisschen über Game Studies Bescheid wissen!
Dafür haben wir uns für ein Format entschieden, dass sich an einen Science Slam anlehnt: Auf ungewöhnliche Weise lernt das Publikum bei einem Science Slam aktuelle Forschung kennen. Meist präsentieren dabei Nachwuchswissenschaftler*innen in kurzem Zeitrahmen, woran sie gerade so arbeiten. Dabei sind alle Hilfsmittel erlaubt. Ob PowerPoint-Präsentation, Requisiten oder Live-Experiment, Hauptsache der Slam ist verständlich und unterhaltsam. Anders als bei einem traditionellem Science Slam gibt es bei uns jedoch keine Bewertung durch das Publikum und auch keine Siegerehrung. Die unterhaltsame Vermittlung des Wissens soll ungetrübt im Vordergrund stehen!
Games/Bavaria und das Event Game Slam werden gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Digitales.