Am 9. November 2021 fand sich der Vergabeausschuss des FFF Bayerns für dieses Jahr zum dritten und letzten Mal zusammen, um über die Förderungen neuer Games zu entscheiden. Das Ergebnis beinhaltet eine finanzielle Unterstützung für insgesamt zwölf Projekte in den Bereichen Konzept, Prototyp oder Produktion. In der Summe ergeben sich 520.000 Euro für Studios in sechs unterschiedlichen Städten. Dazu äußert sich auch Bayerns Digitalministerin und FFF-Aufsichtsratsvorsitzende Judith Gerlach: „Vom pädagogisch wertvollen Videospiel zur Pferdepflege bis zu Geschicklichkeitsspielen bei virtuellen Wintersportwettkämpfen – die bayerische Gamesbranche zeigt erneut, wie kreativ und innovativ sie ist.” Die veröffentlichte Förderliste findet ihr hier bei dem FFF Bayern, zusätzlich könnt ihr die zugehörige Pressemitteilung hier einsehen. Eine Zusammenfassung der einzelnen geförderten Spiele findet ihr im folgenden Teil.

Obwohl nur ein Projekt in dieser letzten Vergabesitzung des Jahres 2021 in der Produktion gefördert wurde, ist die Summe beachtlich: Das pferdebezogene Adventure-Game Whisper 3 von Aesir Interactive GmbH (München) konnte 200.000 Euro für sich beanspruchen. Das Projekt basiert auf dem fünften Teil der Ostwind-Filmreihe. Aesir Interactive entwickelt bereits seit 2016 Games, welche in dieser Welt spielen. Der dritte Teil der Spielereihe greift die Thematik der (Pferde)-Zirkusse auf: Die Heldin Ari steht im Zwiespalt der Begeisterung für das Kunstreiten aber auch der Schattenseiten des Zirkuslebens. Ari möchte dabei dem alternden Showpferd namens Orkan helfen. In einer Open-World Umgebung können Spieler*innen ihre Reitfähigkeiten verbessern, ihr Pferd pflegen und diesem auch Tricks beibringen. Whisper 3 wird, wie die Vorgänger, für PC, Playstation und Nintendo Switch erscheinen. Die zu vorigen Spieletitel der Reihe wurden ebenfalls durch den FFF Bayern gefördert.

Zwei Spiele werden in dieser Vergaberunde in ihrem Prototypen unterstützt. Den Anfang macht der 2D Stealth-Platformer Smiles Savings Banks von Irox Games UG aus Garching Hochbrück. Es spielt in einer Stadt, geprägt von Tristesse: Eine alles beherrschende Bank verleitet Bewohner*innen dazu, ihre Lebensfreude in sogenannte Glückskristalle zu packen, damit sie diese später einlösen können. Eine Gruppe bestehend aus Zirkusdarsteller*innen protestiert gegen dieses Vorgehen und will den Menschen ihre zustehende Freude zurückbringen. Verschiedene Gefühlszustände prägen dieses Spiel, zwischen welchen sich die Spieler*innen gekonnt bewegen müssen: Einerseits existiert die Anspannung durch die Bank und andererseits die Entspannung resultierend aus den neugierigen Erkundungen der Welt. Insgesamt 80.000 Euro erlangt der Prototyp in der Förderung.

Ebenfalls eine Förderung für ihren Prototypen konnte das Studio Crayon Games GmbH aus Bamberg für sich beanspruchen: In ihrem Spiel Merge City, welches eine Genrekombination aus Merge und City Building Games darstellt, sollen Spieler*innen in einer wohlfühlenden Atmosphäre durch kombinierte Gegenstände ihre Stadt ausbauen und verschönern. Auch die Charaktere und Soundtracks stehen dabei im Vordergrund, beispielsweise durch die Geschichten, welche die Stadtbewohner*innen preisgeben. Neue Gebäude können dabei durch Quests freigeschaltet werden. Ganze 60.000 Euro stehen diesem Prototypen als Förderung zu.

Die meisten Projekte konnten den Vergabeausschuss für die Konzeptphase überzeugen – ganze neun Spiele wurden dieses Jahr für eine Förderung zugelassen. Jedes der im folgenden aufgeführten Spiele erhält dabei eine Summe von 20.000 Euro an Fördergeldern.

NeoBird GmbH & Co.KG aus Nürnberg plant eine Adaption von Can’t Drive This der Pixel Maniacs. Das Spiel soll nun als Can’t Drive This Mobile für mobile Endgeräte verfügbar gemacht werden. Wie auch bei der PC-Version des Spiels steuert eine Spieler*in ein Auto auf einer Fahrbahn mit zufällig generierten Bauteilen. Für Android und iOS werden hierbei gängige Game Design Patterns genutzt, um kürzere Spielrunden zu ermöglichen.

Bleiben wir bei den Pixel Maniacs (Benjamin Lochmann New Media GmbH): ChromaGun erhält hierbei einen Nachfolger, welcher in seiner Konzeption gefördert wurde: ChromaGun 2 zeigt auch hier das aus dem Vorgänger bekannte Prinzip des Einfärbens der Spielwelt mit der namensgebenden ChromaGun. Das korrekte Mischen der Farben und damit verbundene Einfärben von Wänden resultiert in der Bewältigung von Hindernissen. Der zweite Teil der Spielereihe wird neue Features wie einen Multiplayer-Mode, einen Level Editor und neue Techniken beinhalten.

Wintersportarten wie Biathlon, Snowboarden, Rodeln oder Eiskunstlauf erwarten Spieler*innen in dem Spiel XRLYMPICS von Icaros GmbH aus Martinsried. Innerhalb verschiedener Wettkämpfe können die Nutzer*innen ihr Können unter Beweis stellen. Gespielt wird mittels der Icaros Cloud, einem Balance-Board welches in Bayern entwickelt und patentiert wurde. Das Spiel fusioniert somit den Spielspaß der Wintersportarten mit einem herausfordernden Body Workout.

Ein Multiplayer-Adventure-Game erwartet euch bei YU & ME von der Umbukuu UG (München). Die beiden Hauptcharaktere Yume und Metus müssen sieben Ebenen entkommen, welche mit den sieben Todsünden gleichzusetzen sind. Dazu müssen Gebiete erkundet werden und auch knifflige Rätsel gelöst werden, welche auch mit moralischen Entscheidungen verbunden sind. Die Kernmechaniken des Spiels ergeben sich aus Untersuchungen, Rätsel verstehen und lösen, Hinweisen finden und Räumen entkommen. Pro Raum sollen Spieler*innen circa 20 Minuten brauchen. Da es sowohl egoistische und utilitarische Lösungswege gibt, existieren auch unterschiedliche Spielausgänge je nach getroffener Wahl der Spieler*in.

Regional und historisches Gameplay könnt ihr in Totgeschwiegen der Active Fungus Studios GbR aus München finden: Ihr befindet euch im Jahr 1866 im ländlichen Bayern und müsst mehrere Mordfälle aufklären. Nun wurde Totgeschwiegen Kapitel II durch eine Konzeptförderung unterstützt. Entscheidungen der Spieler*innen beeinflussen dabei die Entwicklung der Geschichte und das Verhalten der Dorfbewohner*innen, was dieses Spiel zu einer Art Choose Your Own Adventure macht.

Ortomnia – Broken Trinity zeigt sich als Metroidvania (Action-Adventure), in welchem Spieler*innen die Rolle eines Weltenwächters übernehmen und herausfinden müssen, was für den Untergang der Welten von Ortomnia verantwortlich ist. Produziert von Mystic Shelter e.K. aus Nürnberg könnt ihr hier ein 2D-Adventure geprägt von Erkundungen und Kämpfen erwarten, wobei ihr durch normale Waffen oder magische Fähigkeiten Gegner bezwingen könnt. Durch das Finden von Key Items werden Areale passierbar, welche zuvor verschlossen waren. Mechaniken können durch die Begleitenden der Protagonist*innen freigeschaltet werden.

Auf ein Location-Based-AR-Game könnt ihr euch bei Go Red von Teavelop (Niklas Reinhold und Korbinian Fischer Teavelop GbR) aus Regensburg freuen: Spieler*innen können hierbei als Pioniere auf dem Mars eine Kolonialisierung vornehmen, indem gefundene Rohstoffe und Techniken geborgen und gewartet werden. Durch Antippen iOS- bzw. Android-basierter Geräte werden Frachtcontainer gesammelt, welche unterschiedliche Gegenstände beinhalten. Quests werden hierbei durch unterschiedliche Minispiele erfüllt.

Ein Spiel welches Twitch-Streamer*innen mit deren Zuschauer*innen noch mehr verbindet erwartet euch bei dem Community-Realtime-Strategy-Idler Stream Space 9 von Spaceflower UG aus Nürnberg. Zuschauer*innen können dem Spiel hierbei direkt beitreten und hier interagieren. Während Streamer*innen die Raumstation stellen, können die Spieler*innen die Raumschiffe kontrollieren. Es gibt sowohl eine Idler- und Eventphase, bei denen einerseits Ressourcen generiert werden und andererseits Angriffe ausgeführt werden. Ebenfalls können Zuschauer*innen ungerichtete Aktionen auslösen, sodass das Erlebnis immer unterschiedlich und spaßig bleibt.

Als letztes möchten wir euch den Location-Based Multiplayer Catpure Heights der K5 Factory GmbH aus München vorstellen: Ziel ist das Erobern der Plattformen des realen Hochseilgartens. Es gibt sowohl einen Singleplayer-Mode, in welchem man gegen eine KI antritt, aber auch einen Multiplayer-Mode für unterschiedliche Teams. Das Erobern einer Plattform resultiert darin, dass das eigene Team Punkte bekommt, wobei Plattformen jedoch wieder durch Gegner*innen eingenommen werden können. Gewonnen hat das Team, welches nach Ablauf der Zeit die meisten Plattform für sich beansprucht. Geplant ist die Umsetzung konkret für den Hochseilgarten von Jochen Schweizer in München/Brunnthal.

Wir gratulieren allen geförderten Projekten und freuen uns auf News von den neuen und altbekannten #GamesInBavaria!