Das sind die bayerischen Gewinner*innen des DCP 2022

Wir gratulieren den diesjährigen Preisträger*innen des Deutschen Computerspielpreises, der am 31. März verliehen wurde. Zum zweiten Mal in Folge gingen der Preis für das Beste Deutsche Spiel, der Nachwuchspreis für den Besten Prototyp und der Preis für das Studio des Jahres nach Bayern. Auch über weitere Preise und Nominierungen durften sich bayerische Studios freuen.

Das sind die Preisträger*innen und die Nominees

Der mit 100.000 Euro dotierte Preis für das Beste Deutsche Spiel geht an CHORUS von Deep Silver Fishlabs und Koch Media aus Planegg. Im Mittelpunkt des epischen Weltraumgames steht die Weltraumpilotin Nara, die sich ihrer Vergangenheit stellt: Sie kämpft gegen den düsteren Kult, der sie einst erschaffen hat. Die Fans aus aller Welt sind begeistert von diesem Action Adventure, das durch eine Zusammenarbeit von Games-Schaffenden in Bayern und Hamburg entstanden ist: von Koch Media in Planegg bei München und vom Hamburger Studio Fishlabs. Koch Media hat CHORUS unter dem Label Deep Silver im vergangenen Dezember auf den internationalen Markt gebracht. Die Entwicklungsteams haben die weltweit bekannte IP von iOS und Android als AAA-Game auf PC und Konsolen übertragen. Der FFF Bayern förderte die Produktion von Chorus mit 400.000 Euro. 

Wiblu von Donausaurus aus Regensburg erhält den Preis für den Besten Prototyp. Das Game überzeugt als Abenteuerspiel mit einem einzigartigen, handgezeichneten Stil. Das vielversprechende Storytelling wird durch eine abwechslungsreiche auditive Erfahrung untermalt. Alleinstellungsmerkmal dieses Spiels ist die Thematisierung und Darstellung von bayrischen Wäldern und Mythen. Als Wiblu, Häuptlingstochter des Hommlinger Stamms, begeben sich Spielende auf die Suche nach raren Zutaten, um die Großmutter Aya zu retten. Auf dieser Reise erfahren Spielende, welche Folgen der Krieg zwischen den drei herrschenden Völkern der tyrannischen Drachen, der hochmütigen und kultivierten Nymphen und des Nomadenvolks der schmiedenden und tugendhaften Büffel für die Welt hatte.

Der Preis für das Studio des Jahres ging 2022 an CipSoft aus Regensburg. Das Studio wurde 2001 als Entwickler und Publisher gegründet und die vier Gründer sind bis heute Gesellschafter (drei davon aktiv im Unternehmen) des mittlerweile fast 100 Mitarbeiter*innen starken Unternehmens, das unabhängig von externen Kapitalgebern agiert. Mit dem Dauerbrenner Tibia, das 1997 als eines der ersten MMORPGs weltweit online ging und innovativen Projekten wie dem Blockchain-Game LiteBringer zeigt, dass das “typisch deutsche Familien-Mittelstandsunternehmen” auf Firmentradition und neue Trends gleichermaßen eingeht. Der DCP lobt außerdem:

“Das Firmenjubiläum 2021 nutzte CipSoft, um der Gesellschaft etwas zurückzugeben und spendete insgesamt 365.000 Euro an verschiedene gemeinnützige Organisationen wie Ärzte ohne Grenzen oder der WHO. Auch die Belegschaft profitierte von dem Jubiläum von CipSoft, das die Klaviatur eines modernen Arbeitgebers der Gamesbranche perfekt beherrscht. Ob Nachwuchs-Game-Jams, flexible Arbeitszeiten, ein Verbot Überstunden zu sammeln oder persönliches Weiterbildungsbudget – das Wohl der Mitarbeiter*innen schreibt sich CipSoft ebenso auf die Fahne wie die Vereinbarung von Familie und Beruf.”

A Juggler’s Tale vom Developer kaleidoscube und vom Publisher Mixtivision aus München erhielt den DCP in der Kategorie Beste Spielewelt und Ästhetik. Begleitet von einer Erzählstimme erkunden Spielende als kleine Marionette eine stimmungsvoll gestaltete Welt und lösen Rätsel, in denen die Fäden, an denen die Puppe hängt, mitunter eine zentrale Rolle spielen. Das am Ende des Spiels stehende, überraschende Plädoyer – sich aus einem Abhängigkeitsverhältnis zu befreien und selbstbewusst den eigenen Weg zu beschreiten – ist dadurch umso wirkungsvoller und regt insbesondere jüngere Spieler*innen zum Nachdenken an.

White Shadows erhielt den Nachwuchspreis in der Kategorie Bestes Debüt. Das Game wird von Monokel entwickelt und von Headup Games (Thunderful Group) und von Mixtvision aus München gepublisht. Das Spielt lädt ein in eine düstere Welt, deren dichte, beklemmende Atmosphäre direkt in ihren Bann zieht. Eine gelungene Inszenierung und viele Details, die per Environmental Storytelling eine Geschichte über Unterdrückung, Diskriminierung und Gewalt erzählen, im Laufe des Spiels hinzukommende Rätsel und Mechaniken sorgen für ein abwechslungsreiches Spiele-Erlebnis.

In der Kategorie Beste Innovation und Technologie war darüber hinaus VR Skater von DEFICIT Games aus Wiesentheid in Unterfranken nominiert. VR Skater ist ein hochgradig immersives Street-Skateboarding-Spiel. Es ist eine fein abgestimmte Mischung aus Arcade und Simulation – leicht zu erlernen, aber schwer zu meistern. Spieler*innen skaten durch eine Vielzahl von städtischen Umgebungen, shredden durch die Straßen, nehmen Herausforderungen an oder jagen die Highscores mit komplexen Trick-Kombinationen.

Für das Beste Serious Game war NEPO Missions von Gentle Troll Entertainment nominiert. Darin geht es um den Erwerb elementarer Konzepte und Strukturen der Programmierung am Beispiel eines Mars-Rovers. Spielende können sich von einfacheren Anweisungen an den Roboter hin zu komplexeren, verschachtelten und von Rahmenbedingungen abhängigen Programmen vorarbeiten. Gleichzeitig wird elementares Wissen über Funktion und Zweck des Mars-Rovers vermittelt.

Wir gratulieren ebenfalls Games Jobs Germany. Das Jobportal für die Gamesbranche wurde mit dem Sonderpreis der Jury ausgezeichnet. Das Angebot ist für Firmen komplett kostenlos und bei einer Spendenpartnerschaft unterstützt Games Jobs Germany Gaming-Aid e.V. mit dem Betrag. Jobs aus der bayerischen Gamesbranche findet ihr hier unter gamesjobsgermany.de/games-bavaria.

Alle Gewinner und Nominees findet ihr auch hier auf der Website des DCP.

Herzlichen Glückwunsch zum DCP 2022 vom FFF Bayern und vom Staatsministerium für Digitales

Der FFF Bayern hat es bei den Vergaberunden erkannt und Wiblu von Donausaurus sowie CHORUS von Koch Media bereits in der Vergangenheit gefördert. Für die Produktion von CHORUS wurden 400.000 Euro gewährt und Wiblu wurde in der Konzeptphase mit 20.000 Euro und in der Entwicklungsphase des Prototypen mit rund 17.000 Euro unterstützt. Die vollständige Pressemitteilung des FFF Bayern findet ihr hier.

Auch Frau Staatsministerin Judith Gerlach vom Bayerischen Staatsministerium für Digitales gratuliert den Gewinner*innen in einer Pressemitteilung:

„Die Preisverleihung in München bestätigt ein weiteres Mal, dass Bayern ein Top-Standort der Gamesindustrie ist. Mit den Auszeichnungen an die CipSoft GmbH aus Regensburg für das beste deutsche Studio sowie die Spiele ‘Chorus’ von Deep Silver FISHLABS / Koch Media als bestes deutsches Spiel und ‘Wiblu’ von Peter Bartonik, Christian Walter und Ramona Raabe in der Kategorie ‘Nachwuchspreis – Bester Prototyp’ gehen erneut zentrale Preise nach Bayern. Das ist natürlich in erster Linie der Erfolg höchst vitaler Unternehmen und kreativer Entwickler. Es ist aber auch ein Erfolg für die bayerische Gamesförderung. Der Freistaat hat das Potenzial der Gamesbranche früh erkannt und unterstützt sie seit über zehn Jahren. Auch die aktuellen Gewinner des Computerspielpreises wurden mit Mitteln des FilmFernsehFonds Bayern gefördert. So hat sich in Bayern eine höchst lebendige Gamesindustrie entwickelt. Und das ist gut so. Denn die Gamesbranche ist nicht nur selbst wirtschaftlich sehr erfolgreich. Sie ist auch ein technologischer Treiber für andere Bereiche wie Wirtschaft, Gesundheit und Bildung. Herzlichen Glückwunsch an alle Preisträger!“