
Bayerische Nominierungen beim DCP 2025
Auch in diesem Jahr zeigt sich die bayerische Games-Branche wieder stark beim Deutschen Computerspielpreis (DCP): Mehrere Studios, Publisher und Entwickler:innen aus Bayern sind für die begehrten Auszeichnungen nominiert. Der DCP, der jährlich die besten deutschen Spieleproduktionen prämiert, wird 2025 am 14. Mai im Palais am Funkturm in Berlin verliehen.
Während die Preisverleihung im vergangenen Jahr noch in München stattfand, zieht die Veranstaltung dieses Mal wieder in die Hauptstadt – doch das hält bayerische Studios und Game Devs nicht davon ab, mit ihren Projekten in zahlreichen Kategorien vertreten zu sein. Wir gratulieren allen Nominierten herzlich und drücken die Daumen für die Preisverleihung!
Ihr findet alle Infos zu den diesjährigen Nominierten auf der Website des DCP. Hier stellen wir euch die bayerischen Nominees 2024 vor:
Studio des Jahres:

Aesir Interactive (München) hat sich seit seiner Gründung vor mehr als 12 Jahren von einem kleinen Studententeam zu einem der renommiertesten Studios in Deutschland entwickelt. Mit einer breiten Palette an Spielen wie Polizei Simulator: Patrol Officers, Horse Tales – Emerald Valley Ranch, Ostwind 1+2 und Das Boot VR hat das Studio sowohl eigene IPs als auch Lizenzspiele erfolgreich umgesetzt. Das Studio beweist Kontinuität und Beharrlichkeit, hat schwierige Phasen gemeistert und ist bekannt für seine faire und professionelle Arbeitskultur. Mit über 100 Mitarbeiter:innen und einem breiten Spektrum an Genres und Themen beweist Aesir Interactive seine vielseitige Spielekompetenz. Außerdem trägt das Münchner Studio maßgeblich zur Förderung von Nachwuchsstudios bei, wie zum Beispiel NightInGames und Sleeprunner Studios. Aesir Interactive steht nicht nur für Innovation und Kreativität, sondern auch für wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und eine bedeutende Rolle in der deutschen Gamesbranche.

Das Würzburger Studio Gentle Troll Entertainment setzt nicht nur in seinen Spielen auf Diversität, sondern lebt diese auch innerhalb des Teams. Mit Tavern Talk bewies das Studio Feingefühl für LGBTQIA+-Themen und erhielt viel Zuspruch aus der Community. Auch ernsthafte Themen wie Klimawandel greifen die Entwicklerinnen in Spielen wie Klim:S 21 auf. Besonders bemerkenswert ist ihr Schritt ins Self-Publishing, der für viele Studios eine große Hürde darstellt. Zusätzlich engagiert sich Gentle Troll durch Events wie den Indie Outpost, um den Austausch in der Entwicklerinnenszene zu fördern.
Bestes Grafikdesign:

Songs of Silence von Chimera Entertainment (München) beeindruckt mit einem markanten Stil und sorgsam ausgearbeiteten Details. Die hochwertigen 2D-Illustrationen sorgen für einen hohen Wiedererkennungswert, während der geschickte Einsatz von Licht und visuellen Effekten dem Spiel eine besondere Tiefe verleiht. Durch die harmonische Kombination aus 2D- und 3D-Elementen entsteht eine visuelle Dynamik, die das gesamte Spielerlebnis unterstützt. Mit seiner stimmigen und immersiven Gestaltung setzt Songs of Silence auch international Maßstäbe.

PBJ erzählt auf außergewöhnliche Weise die Liebesgeschichte einer Erdnuss und einer Erdbeere. Entwickler kamibox (Würzburg) hat dafür Hunderte von Papierfiguren aus alten Kochbüchern, Zeitungen und Magazinen ausgeschnitten, animiert und digital aufbereitet – ein beeindruckender Aufwand, der sich gelohnt hat.
Als Musical inszeniert, entführt das Spiel in eine surreale Welt voller Kreativität, die auch auf kleinen Smartphone-Bildschirmen hervorragend zur Geltung kommt. Die einzigartige Scherenschnittgrafik erinnert an die Werke von Monty Python, bleibt aber eigenständig und sorgt für ein visuell wie erzählerisch außergewöhnliches Erlebnis.
Bestes Mobiles Spiel:

Dungeons of Dreadrock 2 – The Dead King’s Secret von Christoph Minnameier (München) ist ein herausragender Dungeon Crawler, der mit detailreicher Pixel-Art, cleveren Rätseln und stimmigem Audiodesign überzeugt. Die handgestalteten Level kombinieren geschickt Geschicklichkeits- und Kombinationsaufgaben, während innovative Schalter- und Rätselmechaniken kreative Lösungen fordern. Dank schneller Respawn-Zeiten und eines durchdachten Hint-Systems bleibt die Motivation hoch. Besonders auf mobilen Geräten entfaltet das Spiel seinen vollen Reiz und beweist sich als bemerkenswerter Vertreter seines Genres.
Beste Story:

Tavern Talk von Gentle Troll Entertainment (Würzburg) begeistert mit einfühlsamer Erzählkunst und tiefgehender Charakterentwicklung. Die Visual Novel lässt Spielende als Tavernenbesitzer:in in einem DnD-inspirierten Fantasy-Setting die Geschichten der Gäste miterleben, ohne direkt in die Handlung eingreifen zu können – stattdessen werden subtile Entscheidungen durch Zuhören und das Anmischen unterstützender Tränke getroffen.
Die gut geschriebenen Dialoge, die authentischen und diversitätssensibel gestalteten Charaktere sowie die vielschichtigen Handlungsstränge machen Tavern Talk zu einer besonderen Erfahrung. Die emotionale Tiefe und innovative Erzählweise haben dem Spiel verdient eine Nominierung in der Kategorie „Beste Story“ beim DCP 2025 eingebracht.
Bestes Serious Game / Beste Innovation und Technologie:

Deine Stimme von Sebastian Grünwald & Reality Twist (München) ist ein interaktives Lernspiel für den Schulunterricht, das Jugendliche für demokratische Prozesse sensibilisiert und ihre Medienkompetenz stärkt. In einer simulierten Wahlkampfumgebung mit Videos, Social-Media-Posts, Faktenchecks und fiktiven Deepfakes erleben Schüler:innen hautnah die Auswirkungen politischer Entscheidungen – von der Stärkung der Demokratie bis hin zur Entstehung einer Diktatur.
Das kostenfrei über die Bayerische Landeszentrale für politische Bildung verfügbare Spiel kombiniert digitale und analoge Mechaniken und wird durch umfangreiches Begleitmaterial ergänzt. Es ermöglicht Lehrkräften, mit ihren Schüler:innen über Fake News, politische Parteien und gesellschaftliche Herausforderungen ins Gespräch zu kommen. Deine Stimme verbindet spielerische Elemente mit politischer Bildung und fördert kritisches Denken – ein wichtiger Beitrag in Zeiten, in denen demokratische Werte zunehmend unter Druck stehen.
Nachwuchspreis: Bestes Debüt:

Mit Footgun: Underground von Turtle Knight Games (Weiterstadt) hat Publisher CobraTekku Games (München) ein beeindruckendes Debüt veröffentlicht, das das Roguelite-Genre mit einer einzigartigen Fußball-Mechanik erfrischend neu interpretiert. Die Kombination aus klassischen Genre-Elementen und strategischem Gameplay sorgt für ein dynamisches und herausforderndes Spielerlebnis.
Dank der ausgeklügelten Steuerung fühlen sich jeder Schuss und jede Bewegung präzise an, was wesentlich zum Spielspaß beiträgt. Mit seinem innovativen Ansatz kann sich Footgun: Underground problemlos mit internationalen Genre-Vertretern messen.

Mit Mindlock – The Apartment von Roof Cut Media (Neunkirchen) bringt Publisher United Soft Media Verlag (München) ein Point-&-Click-Adventure an den Start, das Fragen aufgreift, die vielen vertraut vorkommen: Die Spielenden werden in die Gedankenwelt eines jungen Mannes mitgenommen, der zwischen Alltag, Erwartungsdruck und Perspektivlosigkeit gefangen ist und sich fragt, was er im Leben erreichen will und wohin ihn sein Weg führt.
Mit einer starken Erzählstruktur, überraschenden Zwischensequenzen und einem außergewöhnlichen Setting gelingt es dem Spiel, Humor und Tiefgang geschickt zu verbinden – es bringt uns zum Lachen und rührt vielleicht sogar zu Tränen. Die hochwertige visuelle Gestaltung, der stimmige Sound und die professionelle Sprachausgabe runden das Spielerlebnis ab.
Nachwuchspreis: Bester Prototyp:

Exhibit A von Olivia Falke, Gabrielle Sibucao, Flynn Schrammek, Vivian Kraffert, Martina Miskic, Leonhard Thiel, Fabiola Wörter, Arezou Rezaei / Mediadesign Hochschule München versetzt Spielende in die Rolle eines Detektivs, der einen Mord und den Raub eines KI-generierten Bildes aufklären muss – doch die Verdächtigen sind die ausgestellten Kunstwerke selbst! In der Egoperspektive befragt man Gemälde und Skulpturen, sichert Spuren und rekonstruiert den Tathergang.
Mit seiner einzigartigen Prämisse schafft das Spiel ein immersives Erlebnis, das durch die liebevoll gestalteten Charaktere, die unterschiedlichen visuellen Stile der Kunstwerke und individuelle Soundtracks verstärkt wird. Die intuitive Spielmechanik ermöglicht es, sich ganz auf die spannende Ermittlungsarbeit zu konzentrieren und durch clevere Befragungen die Wahrheit ans Licht zu bringen.

Stuntboost von Julian Höltge, Tobias Kozel / Hochschule Kempten ermöglicht es den Spielenden, mit einem Skateboard durch verschiedene Levels zu skaten, zu springen und zu rutschen, um Geschwindigkeit und Nervenkitzel zu erleben. Der Prototyp gibt einen spannenden Einblick in das Gameplay und die abwechslungsreichen Levels, die von leicht bis anspruchsvoll führen. Das Leveldesign bietet eine ausgewogene Mischung aus spannungsgeladenen Momenten und entspannenden Phasen, die den Spielenden immer neue Herausforderungen bieten.
Die Grafik im Retro-Stil der 80er Jahre beeindruckt mit stimmigen 3D-Umgebungen. Die durchdachte Benutzeroberfläche und der packende Sound tragen zur Atmosphäre bei und lassen die Spielenden voll in die Welt von Stuntboost eintauchen.
Wir drücken allen Nominierten die Daumen und freuen uns auf die Preisverleihung am 14. Mai!